Säurebedingte Magenbeschwerden: Welche Symptome treten auf?

Zusammenfassung

Egal ob durch bestimmte Lebensmittel, Essgewohnheiten oder eine Erkrankung: Zu viel Magensäure kann eine lange Reihe von Symptomen auslösen. Oft ist das verknüpft mit starken Schmerzen und Magenbeschwerden sowie weiteren Verdauungsstörungen. Eine passende, auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte, Behandlung kann den Betroffenen aber gut helfen – und Spätfolgen vorbeugen.

 

Magenbeschwerden durch zu viel Magensäure

In den allermeisten Fällen wird eine zu große Menge Magensäure mit der Entwicklung von Sodbrennen in Verbindung gebracht: Gibt es zu viel von der Säure, ist es – besonders in der Nacht - ein leichtes für sie, den Schließmuskel am Übergang von der Speiseröhre in den Magen zu überwinden. Mageninhalt steigt in die Speiseröhre und manchmal sogar bis in den Hals auf.

Bemerkbar macht sich die aufgestiegene Säure vor allem durch Schmerzen hinter dem Brustbein – denn die Schleimhautzellen der Speiseröhre sind im Gegensatz zu den Zellen der Magenschleimhaut nicht mit einem Schutzmechanismus gegen die Magensäure ausgestattet. Der aggressiven Wirkung der Magensäure sind sie direkt ausgeliefert. Treten die daraus folgenden Beschwerden gehäuft und sehr ausgeprägt auf, kann das an der sogenannten Refluxkrankheit liegen.

Doch auch im Magen selbst kann die im Magensaft enthaltene Säure Schaden anrichten. Übersteigt ihre Produktion ein normales Maß, hält irgendwann die Schutzschicht der Magenschleimhäute dem Angriff nicht mehr stand; Magenbeschwerden entstehen. Zu den Auslösern für erhöhte Herstellung der Magensäure gehören unter anderem:

//Bestimmte Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, ofenfrisches Weißbrot und  kohlensäurehaltige Getränke

//Scharfe, fettreiche und/oder stark gewürzte Speisen

//Stress

//Medikamente wie beispielsweise Schmerzmittel

//Die Genussmittel Kaffee, Nikotin und Alkohol

//Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori

Ist die Menge an Magensäure irgendwann so groß, dass sie die schützende Schleimschicht des Magens zerstört, kommt sie auch direkt mit den Zellen der Magenschleimhaut in Berührung – das setzt eine starke Entzündung in Gang. Für den Betroffenen ist das mit spürbarer Magenreizung und starken Schmerzen verbunden.

Welche Auswirkungen haben diese Magenbeschwerden?

Werden Magen und Magenschleimhaut durch die Magensäure überstrapaziert, kann aus dieser Magenreizung eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) entstehen. Sie entwickelt sich entweder sehr plötzlich oder schleichend und unauffällig über einen längeren Zeitraum hinweg. Die säurebedingten Magenbeschwerden, die bei einer Magenschleimhautentzündung auftreten können, sind:

Völlegefühl Übelkeit und Erbrechen Sodbrennen und saures Aufstoßen starke Schmerzen in der Magengegend Verlaufen kann die Gastritis dabei akut oder chronisch. Konkreter Auslöser der chronischen Symptomatik ist meist eine Infektion mit dem Erreger Helicobacter pylori. Er ist hervorragend an die Gegebenheiten im Magen angepasst und kann dort sehr lange überleben. Um die mit der akuten oder chronischen Form verbundenen Beschwerden wie beispielsweise Magenschmerzen effektiv zu behandeln, verordnet der behandelnde Arzt meist Medikamente gegen die überschüssige Magensäure und eine entsprechende, verträgliche Ernährung – sowie bei einer Infektion die passenden Antibiotika.

 

Langfristige Folgen von zu viel Magensäure

Bleiben akute, säurebedingte Magenbeschwerden unbehandelt, können sich daraus auch schwerwiegendere Folgeerkrankungen entwickeln. So beginnt eine dauerhaft geschädigte und gereizte Magenschleimhaut irgendwann damit, Geschwüre auszubilden. Diese Magengeschwüre können bis in die Muskelschicht des Magens reichen und für starke Magenbeschwerden sorgen.

Gleiches gilt für den nächsten Verdauungsschritt: Wenn der Zwölffingerdarm, der sich an den Magen anschließt, mit zu viel Magensäure in Berührung kommt, kann es zur Entstehung von Zwölffingerdarmgeschwüren kommen. Sie treten häufiger auf als die Magengeschwüre, werden wegen ihrer meist unspezifischen Symptome aber oft erst spät erkannt. Die Grundsäulen der Behandlung machen auch hier eine auf die Beschwerden angepasste Ernährung und die Gabe von Medikamenten aus, welche die Säureproduktion im Magen eindämmen sollen.