Sodbrennen – Ursachen, Symptome und Behandlung
Zusammenfassung
Eine allzu üppige Mahlzeit, zu schnelles Essen, Stress im Beruf oder im Privatleben: Bei Menschen, die zu Sodbrennen neigen, können diese Faktoren typische Beschwerden wie saures Aufstoßen und Brennen hinter dem Brustbein auslösen. Aber wie entsteht Sodbrennen genau? Und was können Betroffene dagegen tun? Erfahren Sie auf dieser Seite, wie Sodbrennen entsteht und was Sie dagegen tun können.
Sodbrennen und Magenprobleme
Wer häufiger an Sodbrennen leidet, versucht meist mit allen Mitteln, die Auslöser zu meiden. Denn die charakteristischen Beschwerden können äußerst unangenehm sein und den Betroffenen im alltäglichen Leben stark einschränken. Essen kann zur Herausforderung werden – vor allem unterwegs oder in der Öffentlichkeit, Energie und Lebensqualität können deutlich abnehmen, denn leider regt sich das Sodbrennen auch häufig in der Nacht. Im Liegen kann die Magensäure viel leichter in die Speiseröhre gelangen. Die brennenden, oft heftigen Schmerzen hinter dem Brustbein empfinden viele Betroffene dabei als besonders unangenehm. Davon abgesehen kann es z.B. auch zu:
//Saurem Aufstoßen (wenn beim Aufstoßen etwas Magensäure in die Speiseröhre gelangt),
//Unangenehmem Geschmack im Mund,
//Häufigem Räuspern und Husten,
//Asthma und anderen Atemproblemen,
//Heiserkeit und
//Druck und Schmerzen im Magen kommen.
Wie entsteht Sodbrennen?
Auslöser für Sodbrennen und säurebedingte Magenprobleme ist die Magensäure. Eigentlich soll sie ausschließlich im Magen bleiben: Dort ist sie für die weitere Zerkleinerung der Nahrung und das Abtöten von Keimen verantwortlich. Gelangt sie allerdings zurück in die Speiseröhre – wo die Zellen nicht auf den Kontakt mit der Magensäure vorbereitet sind – kann sie einigen Schaden anrichten.
Doch wie gelangt die Magensäure vom Magen in die Speiseröhre? Die Ursachen sind vielfältig und meist eine Kombination verschiedener Faktoren. Beispiele sind:
//Spontane, nicht mit einem Schluckakt einhergehende Erschlaffung des Schließmuskels im Übergang von Speiseröhre zum Magen
//Gestörte Motorik der Speiseröhre
//Übergewicht
//Erhöhter intraabdomineller Druck (z. B. in der Schwangerschaft, bei chronischer Verstopfung)
//Gestörte Magenentleerung
//Zwerchfellbruch (Teile des Magens ragen durch das Zwerchfell in den Brustraum, Häufigkeit nimmt im Alter und bei Übergewicht zu)
Was hilft gegen Sodbrennen? Schnelle Hilfe bei Beschwerden
Treten die Symptome nur gelegentlich auf, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Mit gelegentlichen säurebedingten Beschwerden hat im Laufe seines Lebens fast jeder einmal zu tun. Um Sodbrennen zu lindern, genügt oft schon eine Umstellung der Lebens- und Essgewohnheiten. Mit diesen Tipps können Sie das Auftreten von Sodbrennen verringern:
//Die richtige Schlafposition finden:
Dass Sodbrennen bevorzugt nachts auftritt, verwundert kaum: Im Liegen überwindet der Inhalt des Magens sehr viel leichter den Schließmuskel und gelangt so in die Speiseröhre. Mit einer anderen Schlafposition können Sie dieses Problem aber durchaus in den Griff bekommen – probieren Sie es aus: Wer mit leicht erhöhtem Oberkörper schläft – zum Beispiel durch Erhöhung des Kopfteils des Bettes – leidet seltener unter Sodbrennen. Bitte achten Sie darauf, dass sie den Oberkörper im Sinne einer schiefen Ebene erhöhen und nicht nur den Kopf abknicken.
//Übergewicht reduzieren:
Auch das Gewicht spielt eine Rolle: Je mehr Bauchfett vorhanden ist, desto mehr Druck üben die zusätzlichen Kilos auf den Magen aus. Durch den erhöhten Druck kann Magensäure den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre leichter überwinden. Sind Sie von Übergewicht betroffen, kann es sich daher positiv auswirken, etwas abzunehmen – besuchen Sie zum Beispiel das Fitnessstudio oder absolvieren Sie einen Tanzkurs.
//Die Essgewohnheiten verändern:
Falsche Ernährungsgewohnheiten mit stark fett- und zuckerreichen Lebensmitteln, schnellem und hastigem Essen und voluminöse Mahlzeiten können säurebedingte Beschwerden auslösen. Auch späte Mahlzeiten vor dem Schlafengehen können sich negativ auswirken.
//Auf bestimmte Lebensmittel verzichten:
Finden Sie heraus, welche Nahrungsmittel Ihnen nicht bekommen. Typische Lebensmittel, die Sodbrennen verstärken können, sind z.B. Schokolade, Koffein, scharfe und fettreiche Speisen, Zitrusfrüchte und Pfefferminze sowie kohlensäurehaltige Getränke. Um herauszufinden, welche Lebensmittel für Sie persönlich verträglich sind – und welche vielleicht eher nicht – empfiehlt es sich, ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem Sie genau vermerken, was Sie essen und welche Beschwerden daraufhin auftreten.
//Stress reduzieren:
Psychischer Druck und emotionaler Stress können die Verdauung belasten. Besonders positiv wirkt es sich daher oft aus, Stress zu reduzieren und Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung in den Alltag zu integrieren. So lernen Sie außerdem, künftig mit Stresssituationen besser umzugehen und sie nicht zu nahe an sich heranzulassen.
Kommt es bei Ihnen häufiger zu säurebedingten Beschwerden wie z.B. Sodbrennen oder sind die Beschwerden sehr stark, ist der Besuch beim Arzt zu empfehlen. Es könnten z.B. folgende Erkrankungen vorliegen:
//Gastroösophageale Refluxkrankheit
//Magenschleimhautentzündung
//Reizmagensyndrom
//Zwerchfellbruch
Hat der behandelnde Arzt die zugrundeliegende Ursache identifiziert, kann er eine passende Behandlung einleiten und wirkungsvolle Medikamente verschreiben. Doch welche Medikamente gegen Sodbrennen gibt es eigentlich und wie wirken sie?
So wirken Mittel gegen Sodbrennen
Zeigen alternative Behandlungsmöglichkeiten wie eine Ernährungsumstellung oder die Änderung des Lebensstils keinen Effekt, greifen viele Betroffene zu Medikamenten. Sie sollen Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden lindern und drohende Spätfolgen verhindern.
Mittel gegen Sodbrennen
Folgende Mittel können gegen Sodbrennen angewendet werden:
//Antazida (säureneutralisierende Mittel)
//Protonenpumpenhemmer
//Refluxsuppressiva
//H2-Blocker
Die enthaltenen Wirkstoffe setzen an unterschiedlichen Punkten der Entwicklung von Sodbrennen an – abhängig von Schweregrad und Ursache ist festzustellen, welches Mittel sich im jeweiligen Fall am besten eignet.
Antazida gegen Sodbrennen
Antazida sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und interagieren direkt mit der Magensäure: Die Wirkstoffe neutralisieren die aggressive Magensäure. So können Antazida Beschwerden lindern und dem Betroffenen Erleichterung verschaffen. Vorbeugend werden Antazida nicht eingenommen – sie entfalten erst im akuten Fall ihre Wirkung.
Einige Antazida neutralisieren nicht nur die Säure, sondern haben auch schleimhaut- und zellschützende Eigenschaften. So können sie dazu beitragen, dass Schleimhautverletzungen schneller abheilen. Auch Talcid® gehört zu dieser Gruppe von Medikamenten.
Der Wirkstoff des Antazidums Talcid®
Um eine bestmögliche Behandlung des Sodbrennens und säurebedingter Magenbeschwerden zu erreichen, enthält Talcid® den einzigartigen Wirkstoff Hydrotalcit. Dieser reduziert nicht nur die Aggressivität der Magensäure, er regt außerdem den Aufbau der schützenden Schleimschicht im Magen an.
Protonenpumpenhemmer hemmen die Säuresekretion
Manche Protonenpumpenhemmer (PPI) sind nur auf Verordnung des Arztes in der Apotheke erhältlich, andere gibt es freiverkäuflich in der Apotheke.
Anders als die Antazida neutralisieren sie die Magensäure nicht, sondern setzen einen Schritt früher an: Sie hemmen ein Enzym in der Magenschleimhaut, wodurch die Säuresekretion verringert wird. Da die Wirkung von PPIs zeitverzögert einsetzt, sind sie für akute Beschwerden nur bedingt geeignet.
Refluxsuppressiva
Dazu gehört der Wirkstoff Natriumalginat, der aus Braunalgen gewonnen wird. Nach der Einnahme bildet sich aus Alginat unter Einwirkung von Magensäure ein zäher Gelschaum, der wie ein Floß auf dem Flüssigkeitsspiegel des Magens schwimmt. Durch diese mechanische Schutzbarriere wird ein Reflux verhindert.