Schmerzen in der Speiseröhre – woran kann das liegen?
Zusammenfassung
Zwar ist sie selbst nicht direkt an der Zerkleinerung und Verwertung der Nahrung beteiligt, doch spielt sie trotzdem eine wichtige Rolle im Verdauungstrakt: die Speiseröhre. Ihre Arbeit verrichtet sie ganz im Verborgenen, bemerkbar macht sich die Speiseröhre erst, wenn es zu Schmerzen oder anderen krankhaften Veränderungen kommt. Wie funktioniert die Speiseröhre eigentlich? Und vor allem: Was können Sie dagegen tun, wenn die Speiseröhre schmerzt?
Die Speiseröhre – der Vermittler zwischen Mund und Magen
Damit die Nahrung vom Mund zur Verdauung in den Magen gelangt, gibt es die Speiseröhre (Ösophagus). Bei ihr handelt es sich um ein etwa 25 Zentimeter langes, bewegliches Rohr, das alle gekauten Speisen kontrolliert in den Magen transportiert. Zu diesem Zweck ist die Speiseröhre auf ihrer Innenseite mit Schleimhaut bedeckt – was geschluckt wird, kann problemlos nach unten gleiten.
Doch die Nahrung „plumpst“ nicht einfach in den Magen: Der Ösophagus hat einen Durchmesser von knapp zwei Zentimetern und ist von einer Muskelwand umgeben, die jeden Bissen koordiniert nach unten schiebt und vorsichtig an den Magen abgibt. Zwei Schließmuskel zu Beginn und am Ende der Speiseröhre verhindern, dass Nahrung den Rückweg antritt.
Ein vollkommen gesunder Mensch bekommt von diesen Vorgängen überhaupt nichts mit – denn sie sind kaum spürbar. Umso besorgniserregender kann es sich deshalb anfühlen, wenn Schmerzen im Bereich der Speiseröhre auftreten.
Wenn die Speiseröhre brennt und schmerzt
Laufen alle Prozesse normal ab, kommt es im Bereich der Speiseröhre zu keinerlei Beschwerden. Erst wenn Störungen auftreten, entstehen Schmerzen in der Speiseröhre. Diese Funktionsausfälle betreffen vor allem den Schließmuskel am Übergang zum Magen. Schließt er nicht richtig oder öffnet er sich unvorhergesehen, gelangt aggressive Magensäure in den Ösophagus. Ursachen dafür können sein:
//Eine falsche Steuerung des Schließmuskels
//Eine zu große Menge an Magensäure
//Starker Druck auf den Magen, zum Beispiel durch Übergewicht
//Medikamente oder Erkrankungen, welche die Spannung des Muskels herabsetzen
Die Zellen der Speiseröhre sind nicht dagegen gewappnet, mit Magensäure in Berührung zu kommen. Einen Schutzmechanismus wie die Magenschleimhautzellen haben sie nicht. Kommt es nun gelegentlich zum Reflux, also einem Zurückfließen des Mageninhalts in die Speiseröhre, ist das unangenehm und häufig mit Beschwerden wie Sodbrennen verbunden. Folgeerkrankungen sind vorerst aber nicht zu befürchten.
Wird diese Erscheinung allerdings zur Gewohnheit, wie es beispielsweise bei der Refluxkrankheit der Fall ist, schmerzt die Speiseröhre nicht nur ständig: Es entwickelt sich auch ein gesundheitliches Risiko – auf Dauer halten die Zellen der Ösophagusschleimhaut den Angriffen der Magensäure nicht stand. Bleibt der Reflux unbehandelt, kann das die Speiseröhre bei manchen Betroffenen so in Mitleidenschaft ziehen, dass sich irgendwann eine Speiseröhrenentzündung entwickelt. Ohne eine fachgerechte Behandlung ist dann auch eine Entartung der Zellen möglich – das Risiko für Speiseröhrenkrebs steigt.
Schmerzen in der Speiseröhre richtig behandeln
Eine richtige Behandlung ist bei Schmerzen in der Speiseröhre das A und O. Ihr Arzt kann die Ursache für die Beschwerden ermitteln und Ihnen Hilfestellungen geben, wie sich die Symptome und ihre Auslöser am wirkungsvollsten behandeln lassen. Wer diese Empfehlungen einhält, steigert nicht nur seine Lebensqualität, sondern reduziert außerdem sein Risiko für Spätfolgen wie Speiseröhrenkrebs. In manchen Fällen genügt schon eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, in anderen werden Medikamente nötig: So können Antazida wie Talcid® die Magensäure neutralisieren und Beschwerden lindern.