Saures Aufstoßen - Tipps und Behandlung
Zusammenfassung
Um die Nahrung ausreichend zu zerkleinern, reicht das Kauen allein nicht aus. Neben der weiteren mechanischen Zerkleinerung des Nahrungsbreies im Magen findet dort auch eine chemische Andauung der Eiweiße und Fette statt. Hierfür sind Salzsäure, Pepsin und Lipase wichtig, die von den Drüsen der Magenschleimhaut gebildet werden. Doch was, wenn die Magensäure an den falschen Ort gelangt? Dann können Beschwerden wie Sodbrennen, saures Aufstoßen oder Magenschmerzen die Folge sein. Erfahren Sie auf dieser Seite, wie die Magensäure arbeitet und welche Ursachen ein übersäuerter Magen haben kann.
So arbeitet die Magensäure
Zusammengesetzt ist der Magensaft, die Verdauungsflüssigkeit des Magens, aus unterschiedlichen Komponenten:
//Magensäure (Salzsäure)
//Pepsinogen (beziehungsweise nach Aktivierung durch die Magensäure Pepsin)
//Schleim (Muzine)
//Magenlipase
//Intrinsic Factor (wichtig für die Aufnahme von Vitamin B 12)
//Wasser
Pro Tag werden etwa 2 Liter Magensaft gebildet. Der pH-Wert des Magensaftes liegt zwischen 1 und 4.
Die Magensäure tötet Keime ab
Gemeinsam mit der Nahrung gelangen auch alle in ihr enthalten Krankheitserreger in den Magen. Bevor sie im Körper großen Schaden anrichten können, hat sie die Magensäure allerdings schon abgetötet: Ein derart saures Milieu, wie es im Magen herrscht, überleben Keime meist nicht.
Hergestellt wird die Magensäure von den Belegzellen der Magenschleimhaut. Um zu verhindern, dass sie den Magen selbst angreift, ist die Magenschleimhaut von einem zähen basischen Schleim überzogen.
Die Säureproduktion wird bereits durch Riechen und Schmecken von schmackhaften Speisen angeregt. Die wesentliche Säuresekretion wird jedoch von Speisen im Magen selbst hervorgerufen. Während der Nacht ist die Säuresekretion nur gering, kann jedoch beim leeren Magen die Magenschleimhaut angreifen.
Hat sie im Magen ihren Dienst getan, wandert die Magensäure gemeinsam mit dem Speisebrei in den Darm. Dort werden weitere Verdauungssäfte beigefügt, die zum einen die Magensäure neutralisieren und zum anderen die Nahrungsbestandteile des Speisebreis weiter aufspalten.
Ein übersäuerter Magen – wenn der Körper zu viel Magensäure produziert
Gerät die Produktion der Magensäure aus dem Gleichgewicht, hat das oft unschöne Folgen. Ein übersäuerter Magen kann Beschwerden wie Sodbrennen, saures Aufstoßen, Magenschmerzen oder Übelkeit nach sich ziehen. Die folgenden Allgemeinmaßnahmen können beispielsweise bei säurebedingten Beschwerden helfen:
//Verzicht auf individuell unverträgliche Nahrungsmittel und Getränke (z.B. Zitrusfrüchte, fette Speisen, Pfefferminz)
//Verzicht auf besonders große und späte Mahlzeiten
//Gewichtsabnahme
//Schlafen mit Erhöhung des Kopfendes (schiefe Ebene, kein Abknicken des Kopfes)
//Möglicherweise hilfreich: Beendigung des Rauchens und Alkoholreduktion
Für den Betroffenen können die Symptome Sodbrennen und säurebedingte Magenschmerzen mit unangenehmen Beschwerden und Einschränkungen verbunden sein. Behandeln lassen sich die Symptome vor allem durch ein Beseitigen des Auslösers – wenn dies möglich ist. Unterstützen kann außerdem die Einnahme von Medikamenten wie Talcid®, welche überschüssige Magensäure neutralisieren und Beschwerden wie Sodbrennen, Magenschmerzen und saures Aufstoßen lindern.
Saures Aufstoßen ist zwar in der Regel harmlos, kann aber auch ein Hinweis auf eine Erkrankung sein, beispielsweise auf die gastroösophageale Refluxkrankheit.
Übrigens:
Tatsächlich kann auch die Bildung von zu wenig Magensäure Probleme verursachen: Fehlt die Säure in ausreichender Menge, kann es u.a. zu Völlegefühl und Übelkeit kommen. Eine Folgeerscheinung ist das erhöhte Osteoporose-Risiko.